Freitag, 4. März 2016

Duell der erschwinglichen Lichtriesen f1,4

Irgendwann möchte man doch noch etwas mehr Lichtstärke haben als das Standart 50mm f1,8 hergibt. Schnell ist man dann aber in Preisregionen die das Mehr an Licht nicht rechtfertigen.
Gute Alternativen sind da das Canon FD S.S.C. 50mm f1,4 und das Minolta MC Rokkor-PF 58mm f1,4.


Beide in Japan gefertigten Linsen sind für unter 100€ zu bekommen. Auch haben beide einen recht langen Fokusweg und ie Fokusringe lassen sich bei beiden sehr geschmeidig drehen, was besonders bei verwendung eines Followfocus Systems zum filmen von Vorteil ist.

                                        Canon                                    Minolta
Tiefe:                               56mm                                     46mm
Brennweite:                       50mm                                     58mm
Filterdurchmesser:             55mm                                     55mm
Blende:                            f1,4-f16                                   f1,4-f16
Blendlamellen:                      8                                              6
Fokusdistanz:           0,45m-10m Unendlich           0,60m-10m Unendlich
Gewicht:                             300g                                        290g

Canon Blende 1,4
Canon Bokeh bei Offenblende 1,4













Das Canon eine schöne scharfe Linse, die selbst bei f1,4 schon scharf abbildet. Dafür muss man aber sorgfälltig fokusieren, da der Schärfebereich sehr schmal ist. Da ich noch kein vergleichbares Bild habe zum Rotkäppchen im Wald ist es schwer zu sagen ob das Minolta hier den Hintergrund schöner in Unschärfe verlaufen lassen würde.

Minolta Blende 2-2,8
Minolta Bokeh bei Offenblende 1,4













Beim Minolta eignet sich perfekt als Portraitobjektiv durch seine noch etwas längere Brennweite und diesen Glow den es den Bildern verleiht. Diesen Charm soll schon David Hamilton erlegen sein, der Anfang der 70ger Jahre mit so einem Objektiv seine weichgezeichneten Märchenbilder berühmt geworden ist.
Bei mir hat es sich auch schon bewährt und trotz kaum einen Meter Abstand zur Wand hinter dem Model diese schön in Unschärfe gehüllt.


Man kann gut sehen das das Minolta nicht so scharf abbildet wie das Canon und Licht weiter streut bei Offenblende. Es wirkt als läge ein leichter Schleier über der Schärfe.
Auch unterscheiden sie sich in der Art des Bokehs wie man gut an den Bubbels sehen kann. Sind sie beim Canon flächig gleich von der Helligkeitsverteilung aber unschärfer im Randbereich, sieht man bei denen des Minoltas deutlich das sie schärfer abgegrenzt sind aber einen hellen Bereich im Zentrum, und einen hellen Kreis drumherum besitzen.


An diesem Bild sieht man gut wie sich der Glow des Minoltas auswirkt um die Spitzlichter. Beide Objektive zeigen leichte Chromatischeaberationen, wobei das Canon deutlich stärker im Magentabereich liegt.

Im Grunde sind Beide fantastisch zum manuellen fotografieren für Portraits geeignet und machen an einer Systemkamera richtig Spaß.

1 Kommentar:

  1. Sehe ich ganz ähnlich! Solch ein "altes Juwel" wie das 58er Rokkor muss man für das einsetzen, für das es geeignet ist. Keine klinische Schärfe, sondern stimmungsvolle Bilder.

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