Freitag, 1. Januar 2016

Grundlagen 1: Die Blende

 Pünktlich zum Jahresbeginn starte ich mit meiner Grundlagenreihe. Die sich an Anfänger in der Fotografie richtet.

Die Blende ist so ziemlich das kreativste Mittel, im normalen Gebrauch, das ein Foto beeinflusst. Die Ausnahmen wo die Belichtungszeit das Mittel der Wahl ist kommen im zweiten Teil.


Wie man am oberen Bild sieht, gibt es Blende mit verschiedenen Formen und Anzahl der Blendlamellen. Von wenigen bis hin zu ganz vielen wie beim Tair 3 ganz rechts im Bild. Aber es gibt auch feste Blenden wie bei einem Spiegelteleskop, wo die Öffnung nicht verringert werden kann.
Oder Blenden wie beim Lensbaby wo man magnetische Scheiben mit unterschiedlich großen Löchern drin oder sogar Formen wie oben den Stern, einlegen kann.

Beim fotografieren sorgt die Blende dafür wieviel Licht auf den Sensor/Film fällt. Je offener die Blende ist (kleinere Zahl wie f1,7  = große Blende) desto mehr Licht kann durch sie zum Sensor.
Also kommt dann weniger Licht durch wenn die Blende geschlossen wird (größere Zahl wie f11 = kleine Blende).

Bei allen Kameras ist die Blende stehts zum fokusieren vollkommen geöffnet um genug Licht dafür in die Kamera zulassen. Erst wenn man auslöst wird die Blende auf den eingestellten Wert geschlossen und nach der Aufnahme des Bildes wieder geöffnet.
Mit alten analogen Objektive die einfach an Systemkameras, wie die die a6000 oder NEX und  a7 Reihe von Sony oder MFT Kameras, adaptiert werden können ist dies anders. Diese haben dann nicht mehr oder hatten auch nie diese Funktion. Hier muss dann am Objektiv die Blende von Hand geschlossen werden oder am Adapter.


Für mich ist die Blende das Stilmittel mit dem ich am meisten arbeite. Deshalb fotografiere ich im A Modus, Blendenvorwahl oder Zeitautomatik je nach Kamerahersteller genannt.
Damit wähle ich die für mein Bild am passenste Blende vor um einen größeren Schärfebereich oder mehr Unschärfe zu wählen.

Wenn man mit einer offenen Blende wie hier f1,8 fotografiert, ist der Bereich wo der Fokus ist sehr schmal. Schließt man die Blende auf f11, vergrößert sich dieser Bereich und mehr ist im Fokus.

Diese Eigentschaften nutzt man zB bei Portraits um die Person vom Hintergrund zu lösen (freizustellen). Hier wäre es störend wenn der Hintergrund scharf wäre und das Auge von der Person ablenkt.
Hingegen möchte man gerade bei Landscahfts- oder Architekturfotos eine durchgehende Schärfe im Bild haben.

Blende f1,4
Blende f8

Man sieht gut die Unschärfe in Linken und die durchgehende Schärfe im rechten Bild.

Bei der Macrofotografie sieht es nicht anders aus, hat aber etwas andere Ausmaße. Hier ist bei einer Blende f2,8 wie es viele Macroobjektive haben der Schärfebereicht kaum 1mm groß. Durch schließen der Blende lässt sich dieser aber nicht mehr als vielleicht 0,5cm ausdehnen. Wenn man ein durchgänig scharfes Macrofoto sieht wurde dieses Bild aus bis zu 10 oder mehr Einzelbildern zusammengerechnet, wo bei jedem Bild der Schärfebereich durch näher stellen des Objektives mit Hilfe eines Macroschlittens verschoben wird.
Selbst Gegenstände wie diese Verkehrsschilder für Spielzeugautos die nur ein paar Zentimeter hinter einander stehen sind trotz Blende f11 noch immer unscharf.


Die Anortnung und Form der Blendlamellen hat hingegen Einfluß auf die Unschärfe. Je gleichmäßig rund die Blendöffnung durch die ineinander greifenden Blendlamellen ist um so ruhiger wird der in Unschärfe liegende Hintergrund (das Bokeh eines Objektives).

Sel 50f18 bei Blende f1,8

Dies ist der Vorteil lichtstarker Objektive.
Durch das Wissen, das helle Bereiche oder Punkte im unscharfem Hintergrund die Form der Blendöffnung annehmen, lässt sich mit einem Stück schwarzem Fotokarton eine in Form freiwählbare Blende reinschneiden.
Hier habe ich die Kreativblenden für das Lensbaby benutzt.

Lensbaby mit Sternenblende
 Heute sind die Objektive meist schon bei Offenblende scharf oder müssen nur 1-2 Blendstufen geschlossen werden um ihre maximale Schärfe zu erlangen.
Um zu erfahren wo genau das Objektiv am schärfsten ist gibt es spezielle Seiten im Netz die einem die optimale Blende des jeweiligen Objektivs sagen.
Denn schließt man die Blende weiter als f11 auf f16, f22 oder f32 werden die Bilder nicht schäärfer sondern wieder unscharf. Dies liegt an der Beugungsunschärfe ausgeläst durch das Licht das sich an den Blendlamellen bricht.

Dies war jetzt der erste Teil meiner neuen Grundlagen Reihe, in derem weiteren Verlauf ich noch genauer auf Schärfe und Unschärfe eingehen werde.


Weitere Grundlagenthemen

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