Montag, 4. Januar 2016

Grundlagen 2: Die Verschlusszeit

Es gibt 3 verschiedene Arten von Verschlüßen die in Kameras verwendet werden. Der am meistgebrauchte ist der Schlitzverschluß, der in DSLRs und DSLMs überall drin ist. In Spiegellose gibt es teilweise auch die zweite Art, den Elektronischen Verschluß. Dieser unterscheidet sich dadurch das er nicht mechanisch ist sondern teil der Sensorsteuerung. Dies hat sowohl vor als auch Nachteile.
Die letzte Art ist der Zentralverschluß der zB. im Mittelformat verbreitet ist und nicht im Kameragehöuse sondern im Objektiv sitzt.

13 Sekunden Langzeitbelichtung mit anschließendem Blitz

Hier werde ich aber nur auf den Schlitzverschluß und dessen Auswirkungen und kreativen nutzen für die Fotografie eingehen.

Wer jedoch mehr über die Beiden anderen Arten wissen möchte und wie so ein Verschluß arbeitet kann gerne HIER schauen

Der Schlitzverschluss besteht aus 2 Teilen. Dem 1. Vorhang der den Senor bei DSLRs frei gibt so das das Licht darauf fallen kann und dem 2. Vorhang, der den Senor wieder bedeckt und er danach ausgelesen werden kann.
Da bei spiegelosen Systemkameras kein optischer Sucher mehr verbaut ist und der Sensor so die ganze Zeit ein Bild liefern muss, bedient man sich hier meist mit einem elektronischen 1. Vorhang.

Wie ein Verschluß den Sensor freigibt kann man auch sehr gut an den Animationen in diesem Beitrag sehen. Diese Arten des blitzens kommt noch später in den Grundlagen.

Für das fotografieren ist es wichtig das man weiß das die Verschlußzeit angibt wie lange Licht auf den Sensor fällt.
Je kürzer die Verschlußzeit ist um so weniger kann das Bild verwackeln.
Heutzutage wird immer noch nach der Regel 1/Brennweite gegangen um möglichst wenig Bewegungsunschärfe durch zu lange Verschlußzeiten zu haben.
Verwendet man also ein 50mm Objektiv reicht also eine 1/50s Verschlusszeit aus.
Bei Teleobjektiven wie einem 300mm sollten es dann schon 1/300s oder noch kürzer sein.

Mit 300mm und 1/500s fotografiert
Dies heißt nicht das man diesen Wert nich unterschreiten kann oder sollte. Ein Bildstabilisator oder eine ruhige Haltung der Kamera lassen da viel Raum.
Das geht zwar nicht undendlich lange wie die 13s Aufnahme vom Star Wars Shooting im LaPaDu ganz oben, die mit einem Stativ gemacht wurde. Wichtig: Wenn man ein Stativ verwendet bei Langzeitbelichtungen sollte der Bildstabilisator ausgeschaltet werden. Da ansonstenvom Stabilisator Bewegungen ausgehen können die das Bild unscharf machen.

Auf dem Bild wurde der Doppeldecker durch die kurze Verschlußzeit von 1/500s eingefroren, wohingegen für den Propellor diese noch zu langsam war.

Dies ist aber nicht die einzigste Möglichkeit Sachen in der Bewegung einzufrieren. Doch kommt da dann der Verschluß mechanisch an seine Grenzen.

Rauch eines Räucherstäbchens mit Blitz eingefroren

 Hier kommt dann der Blitz zum Zug. Wie im obenen Beitrag schon geschrieben kann die Kamera nur bis zu einer bestimmten Verschlußzeit den Blitz verwenden (die Blitzsynchronzeit). Diese ist bei jeder Kamera unterschiedlich und liegt meist zwischen 1/150s und 1/250s. Der Zentralverschluß schafft da sogar bis 1/500s.
Das Thema Blitze kommt später noch recht ausführlich dran in den Grundlagen.


Durch das bewusste verlängern der Verschlußzeit lassen sich auch tolle Effekte erziehlen. Durch eine verwischte Bewegung im Bild wird so mehr Dynamik erzeugt.

1/25s bei 105mm aus der Hand
Durch die 1/25s haben die Wassertropen schöne Linien gezogen. Dies sieht man auch bei vielen Bildern von Brunnen, Flüßen, Stränden und Wasserfällen wo das Wasser zu einem feinen Nebelschleier wird.
So ein Bild würde viel weniger interessant aussehen wäre das Wasser in der Bewegung eingefroren.

Oder man bewegt die Kamera bei einer langen Verschlußzeit um den ansonsten scharfen Hintergrund unscharf zu haben und das sich bewegende Objekt daür scharf.

Mitzieher bei 1/80s mit 135mm
Dadurch lässt sich der Fokus auf die Rennwagen richten anstelle sie unscharf vor scharfen Hintergrund nur unschön aussehen würden.

Bei einem Mitzieher fokusiert ihr auf das sich bewegende Objekt und folgt dabei seiner Bewegung. Dann löst ihr aus und folgt weiter der Bewegung bei einer geringen Verschlußzeit.


Weitere Grundlagenthemen

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