Montag, 7. November 2016

Grundlagen 8: Der Weißabgleich

Der Weißabgleich hat einen großen Einfluss auf das Bild und wie wir es wahrnehmen. Das hat schon etwas mit Psychologie zutun, da wir mit diesem Mittel den Betrachter beeinflussen können und in ihm bestimmte Gefühle wecken können. Ist der Weißabgleich oder das Licht gelb/orange, empfinden wir es als warm und freundlicher. Ist der WB/Licht bläulich, empfinden wir es als kalt und kühl. Je nach Motiv und dem was wir ausdrücken wollen kann man so das noch verstärken.


Ein Bild im Herst von bunten Bäumen und Blättern gewinnt viel an Ausdruckskraft hinzu stellt man den Weißabgleich auf Schatten oder Bewölkt. Man erhält durch das Gelb/Orange, womit die Kamera eigentlich gegen das bläuliche Licht vom Schatten wirken möchte, viel schönere und strahlendere Farbtöne des Herbstlaubs.

Am einfachsten ist es oft die genaue Wahl des Weißabgleichs der Kamera zu überlassen durch den AWB (Auto White Balance, Automatischen Weißabgleich). Hier misst die Kamera das Licht welches auf den Sensortrifft und bewertet dieses. Bei Auslösen wird dann für ein JPG Bild der ermittelte Kelvin Wert darauf angewendet. Bei RAW Bildern lässt sich der Weißabgleich, in der Nachbearbeitung/Entwicklung, des Bildes noch verändern.
Hier kann sich bei mehreren Aufnahmen die man hintereinander macht, keine Serienbilder, dann gerne mal eine leichte Farbverschiebung einschleichen. Auch wenn man große farbige Flächen im Bild hat wirkt sich dies öfter auf den Weißabgleich aus und die Kamera versucht gegen diese Farbe zu arbeiten und sie zu korrigieren. Dies kann dann gerade bei Produkten wo es auf die Farbe drauf ankommt schlecht sein und deren Farben nicht so wiedergeben wie sie in Wirklichkeit sind.

Aputure AL-M9 mit CRI95+ als Tageslicht

Mit normalem Tageslicht und farbtreuen Tageslichtlampen sowie LEDs mit hohem CRI Wert hat man am wenigsten mit Farbverschiebungen des Weißabgleichs zutun.

Aputure AL-M9 mit Blaufilter als Bewölgt und Schatten

Bei bedecktem Himmel und im Schatten ist das Licht bläulich und wirkt kalt auf den Betrachter.

Kerze als Kunstlicht und Glühbirne

Das Licht von Kerzen, dem Kamin oder klassischen Glühbirnen ist sehr orange und wirkt nicht nur warm sondern ist es auch da hier auch Infrarotstrahlung abgegeben wird.

Leuchtstoffbirne als Leuchtstoffröhrenlicht

Aus Krankenhäusern kennt man dieses grünliche Licht der Leuchtstoffröhren. Aber nicht nur dort muss man gegen diesen Grünstich angehen der Hauttöne kränklich aussehen lässt. Dies muss man auch beachten wenn man im Wald oder unter Bäumen auf Wiesen mit einem Model fotografiert. Vom Gras und den Blättern wird so viel grünes Licht refektiert das es aussieht als ob der Person schlecht ist, da sie grün im Gesicht ist.

All diese verschiedenen Farben des Lichts nimmt unser Auge auch war, aber unser Gehirn kompensiert die Farbe wie der AWB, Automatische Weißabgleich, der Kamera.

Filterhalter mit Lee Muster

Am Wichtigsten ist es wenn man mit Blitzlicht fotografiert den Weißabgleich auf WB Blitz einzustellen. Dieser ist genau wie Tageslicht auf 5500K eingestellt, also weißes/farbloses Licht.
Nutzt man das Blitzlicht aber mit dem Umgebungslicht zusammen muss man den neutralen Blitz an das vorhandene Licht anpassen wenn man nicht unbedingt sehen soll das geblitzt wurde.
Hierfür gibt es spezielle Filterhalter für Aufsteckblitze und Filterfolien für Studioblitze. Gerade für den Systemblitz gibt es mit dem Lee Filter Musterheft für wenig Geld sehr viele hochwertige Filterfolien. Diese kann man dann aber auch zum Kreativen Einsatz nutzen indem man damit zB den Hintergrund farbig anblitzt.
Umgekerht geht es natürlich auch indem man ein Model mit einem blauen Filter anblitz und durch manuellen Weißabgleich auf dieses Blau aus einem eher tristen bewolkten Himmen einen Farbenprächtigen Sonnenuntergang zaubert.

Blitz mit rosanem Filter von recht hinten.

Also sollte man sich bewusst sein wann man der Kamera die Wahl überlässt welcher Weißabgleich eingestellt wird oder man direkt einen festen Wert nutzt um kauf Farbverschiebungen zu bekommen.

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